HPI E-Savage

Erfahrungsbericht vom HPI E-Savage

Vorwort:

Ich war dabei, nach einem Auto Ausschau zu halten, das nicht zu langsam ist, durch grobes Gelände kommt und sehr wiederstandsfähig und robust ist. Die Meisten haben mir den HPI E-Savage empfohlen. Also informierte ich mich über den Monstertruck und war sehr schnell von ihm überzeugt. Bald hatte ich dann das Geld beisammen. Da der E-Savage im Internet beim HPI-Shop ca. 50,- € Euro billiger war, als im Laden, beschloß ich ihn mir dort zu kaufen. Nach knapp einer Woche kam das große Paket an. Für das gesparte Geld hatte ich mir noch gleich einen 4000 mAh Akku dazubestellt.

1. Tag mit E-Savage:

Zuerst hatte ich die mitgelieferten 3300 mAh Akkus aufgeladen, wobei ich währenddessen mir das Riesenteil anschaute und studierte. Es war schwerer als ich dachte, doch meine Freunde, die mir ihn von Anfang an empfohlen haben, haben mir nicht zu viel versprochen. In der Anleitung waren sehr nützliche Informationen enthalten und ebenfalls eine gut übersichtliche "Explosionsansicht", die den Aufbau des Chassis darstellt. Wenn man etwas ausbauen muss, wird Diese einem dabei sehr guten helfen können.
Als die Akkus aufgeladen waren, ging ich sofort raus, um es zu testen.

Kaum hatte ich einmal auf dem Asphalt Vollgas gegeben, machte es schon einen Wheelie, was aber daran lag, dass die Reifen noch ganz neu waren und erst zum ersten Mal benutzt wurden. Auf dem Rasen schafft man jedoch immerwieder einen Wheelie aus dem Stand. Hier wollte ich dann auch gleich mal checken, wie schnell er ist. Super Beschleuinigung und klasse Topspeed (für einen Monstertruck). Das alles überraschte mich eigentlich nicht, denn immerhin hat er ja auch zwei leistungsstarke Motoren.

Doch plötzlich kippte der E-Savage in einer Kurve, die ich zu eng genommen hatte, um und überschlug sich. 3mal, 4mal, 5mal und soweiter. Er hörte garnicht mehr mit den Überschlägen auf. Kaum aber hatte er wieder mit allen Rädern den Boden berührt, ging es schon wieder los. Bei hohen Geschwindigkeiten muss man also gut darauf aufpassen, wie stark man eine Kurve nimmt, da die Gewichtsverlagerung des E-Savages sonst einem Probleme macht.

Danach ging es ein wenig aufs Kies. Dort konnte man erst so richtig angeben. Man schaffte zwar hier keinen Wheelie mehr, doch trotzdem hatte man immernoch einen "Sauspaß". Doch da kippte er auf einmal nach vorne hinweg und landete auf dem Dach (siehe E-Savage "Meine erste Fahrt" =>00.57min.). Nun hatte ich wieder zu stark gebremst. Eines war mir sofort klar: Ich hatte mich für den richtigen Kauf entschieden. Als Testfahrt hatte mir das ersteinmal genügt und ich freute mich schon auf die nächste Fahrt.


2. Tag mit E-Savage:

Mit vollen Akkus ging es wieder nach draußen. Nun aber nahm ich eine kleine Rampe mit, um das Springen zu üben. Doch schon beim ersten Sprung kam ich zu weit hinten auf und überschlug mich schon wieder. Das musste also geübt werden. Beim zweiten Versuch war die Landung auch nicht besser, aber immerhin. Es machte aber einen Riesenspaß mit so einem Monstertruck rumzuspringen.

Die acht großen Öldruckstoßdämpfer haben alles sehr gut ausgefedert und die großen 1:10 Monsterreifen kämpften sich überall durch. Außerdem lockte mein Auto mehr Leute an, als erwartet. In meinen Augen sehe ich es bisher als richtiges "Showcar" an.

Außerdem ist es super, dass das Modell jede Steigung problemlos nach oben schafft. Auch, wenn es mich mal z.B. in ein Maulwurfsloch gebracht hatte, kam ich immer wieder raus. Da lohnen sich die großen Reifen sehr. 

Nachdem es mich noch dreimal hingehauen hatte, ging ich wieder nach Hause und war von dem E-Savage sehr zufrieden (doch von mir nicht ).

Nach 6. Monaten:

Nun wurde in den E-Savage ein Brushlesssystem eingebaut, das aus zwei Nosram Storm Evolution 5.5 T Motoren und zwei Nosram Matrix Evolution Fahrreglern (2007 Edition) besteht. Eigentlich ist es dafür noch ein wenig zu früh, aber irgendwann muss einfach mal was Neues her. Doch wie erwartet tauchten mit diesem Kauf unzählige Probleme mit der Elektronik auf, die ich von meinem Standardsystem garnicht kannte. Neue Lipo-Akkus mussten her (samt Aufladegerät!), am Chassis mussten ein paar Dinge verbessert werden und der erste Sprung mit den Brushlessmotoren ging leider auch total in die Hose (=> gebrochene Antriebswelle, verbogener Dämpfer). Seit ich die Motoren habe, steh ich total unter Stress, doch das macht nichts, denn endlich gibt's mal wieder was zu tun. 

Ein Problem mit zwei Fahrreglern ist die Drehung der beiden Motoren. Benutzt man (wie ich hier) zwei Fahrregler, kann es sehr leicht vorkommen, dass die Motoren nicht synchron miteinander laufen. Das heißt, dass einer zu schnell und dass der andere wiederum zu langsam läuft. Das verursacht schnell Hitzeprobleme und verschiedene Energieverluste der Akkus zwischen den Reglern. So kann es auch vorkommen, dass der eine Regler während der Fahrt abschaltet, da z.B. die Spannung seines Akkus zu niedrig ist, aber der andere noch läuft. In machen Fällen merkt man jedoch diesen Vorfall nicht und fährt solange weiter, bis der Motor, der noch läuft, zu stark überhitzt ist. Die Motoren, die ich hier gewählt habe, passen auch überhaupt nicht zu einem Monstertruck, wie den E-Savage. Sowas gehört in einen Onroader wie meinen TT-01. Da kann man mit echt zufrieden sein, doch wer sich für den MT. einen Nosram Storm Evolution Motor kaufen will, wird nur unzählige Probleme bekommen.

Ich empfehle daher den Kauf eines Brushlesssets mit einem Motor, deren Drehzahl und -moment zu dem Gewicht des Modells passt und einem angemessenen Regler und diese dann mit zwei Akkus zu betreiben. Das ist nicht nur billiger, sondern man erreicht auch fast die gleiche Geschwindigkeit, als mit zwei Motoren.

Wenn dann alles gescheit funktioniert, geht es erst richtig ab. Beim Vollgasgeben auf Kies sollte man ein wenig Abstand nehmen, sonst hat man gleich den halben Sandkasten in den Schuhen. Damit man auch den vollen Spaß an Wheelies findet, sollte man sich eine Wheelie-Bar besorgen. Diese kann man sich käuflich erwerben oder auch selber basteln. Es ist leicht sie am E-Savage zu befestigen.

Die Wiese, die vor meiner Tür liegt, ist nun viel zu klein. Außerdem "latschen" hier viel zu viele Leute rum und ich möchte niemanden davon auch erwischen. Ein richtig großer Platz musste her. Eine stillgelegte Baustelle war der Beste, den ich hätte finden können. Überall Kies, Hügel, Löcher und vieles mehr. Genau das Richtige für einen E-Savage...mit Brushlessmotoren.


E-Savage Chassis:



2x Nosram Storm Evolution 5.5 T Brushlessmotoren:



2x Nosram Matrix Evolution 2007 Edition Fahrregler:



RC-Box Inhalt = HPI RF-3 AM 27 Mhz 2 CH Empfänger + Servo:



Wheelie-Bar (Eigenbau):



Nach 12. Monaten:

Nun wurde wieder einiges am Modell verändert und verbessert. Die Dämpfer waren mir schon lange ein Dorn im Auge. Vorallem, da sie oft sehr stark ausliefen und somit sich während der Fahrt sehr viel Dreck daran befestigen konnte. Da es keine Dämpfer gibt, die zu 100% dicht sind, kann man sich auch spezielle "Socken", die Dreck und Schmutz abweisen, für die Dämpfer basteln oder erwerben.

An meinen jetzigen E-Savage Chassis wurden neue Alu-Öldruckstoßdämpfer mit härteren Federn (die bei dem Lieferset dabei waren) von HPI anmontiert. Danach hat sich die Bodenfreiheit um ein gutes Stück erhöht, was mir nun auch wieder mehrere Fahrmöglichkeiten zeigt. Außerdem sind diese Dämpfer auch einstellbar. Somit kann man sein Modell auf jedes Terrain genau einstellen.

Des Weiteren sind mir schon viele Antriebswellen bei Sprüngen oder heftigem Gelände gebrochen. Also musste ich nach härteren suchen. Im Internet konnte ich dann stahl gehärtete Antriebswellen finden, die ich mir auch daraufhin kaufte. Diese halten nun schon viel besser und der Preis lohnt sich wirklich. Die zwei Centerwellen vom E-Savage braucht man nicht zu ersetzen, da sie schon gut genug geschützt sind.

Mit der Zeit hat sich mir auch gezeigt, dass sich größere Monsterreifen mehr lohnen würden, als die Standardreifen mit der Größe 138mm x 70mm, die sich eigentlich auch schon sehr gut für Baustellen oder Ähnliches eignen. Doch da sich mein Freund den E-Revo gekauft hatte, an dem sich ohnehin schon sehr große Reifen und eine Bodenfreiheit, die schon fast doppelt so groß war wie die vom E-Savage, befinden, musste ich etwas unternehmen, damit mein Modell den gleichen Herausforderungen standhalten kann, wie die von meinem Freund. Das schaffte ich auch einigermaßen, indem ich mir 165mm x 88mm große Monstertruckreifen besorgte (womit sich die Bodenfreiheit wiederum um ein Stück erhöhte).

Das allergrößte Problem in meinen Augen ist die Akkuhalterung. 2S Lipos passen aufgrund ihrer Kastenform nicht in die Standardhalterung und 7 zellige NimH Akkus sind leider zu lang. Möchte man also die vorhin genannten Akkus beim E-Savage benutzen, muss man eine neue Akkuhalterung bauen, da keine käuflichen zur Verfügung stehen. Ich hatte zuerst eine relativ Einfache gebaut, die eigentlich nur aus ein paar Klettbändern bestand. Die Halterung bot den Akkus nicht gerade sehr viel Schutz vor Stößen und Dreck, doch mir fehlten jegliche Mittel und Wege für den Bau einer Gescheiten. Die 6-zelligen NimH Akkus konnten alle Fahrten aufgrund ihres Metallgehäuses unbeschädigt überstehen, doch Lipos hatten keine Chance. Schon beim ersten "kleinen" Crash erhielt einer eine kleine Delle und es bestand die Gefahr einen Lipo im Wert von 110€ zu verlieren. Ich hatte jedoch Glück und der Lipo war (und ist) noch funktionsfähig. Das Problem war nicht, dass der Akku rausfiel, sondern dass er bei Stößen dauernd gegen die zwei Stahlplatten, die den E-Savage zusammenhalten, fliegt und so Schaden erhält. Für solcherlei Akkutypen muss eine gut gepolsterte und feste Halterung her, die den Akkus Schutz vor Wasser, Dreck und Zusammenstößen gibt. Eine solche ist aber nicht gerade einfach zu konstruieren und benötigt viel Zeit. Mittlerweile arbeite ich mit meinem Freund Moritz an einer neuen Akkuhalterung für meinen Monstertruck. Sobald sie fertig ist, werden wir Fotos hochstellen und Tipps zum Bau einer Halterung geben.

E-Savage mit weiteren Tuningteilen:



Dämpfer und Stahlantriebswellen:



Einstellbare Alu-Öldruckstoßdampfer:




Halterung:

Nun haben mein Freund Moritz und ich es mal mit dem Bau einer neuen, stabileren Akkuhalterung versucht. Und das Ergebniss kann sich sehen lassen. Im Baumarkt konnten wir die benötigten Teile für nur ca. 15€ erwerben. Gebraucht haben wir aber von alldem nur ca. 20%.

Als Material wählten wir Aluminium aus. Das ist sehr stabil, aber auch etwas schwerer als Kunststoff, doch ich wollte das Risiko nicht eingehen wieder einen LiPo zu beschädigen oder diesesmal vielleicht sogar zu verlieren. Ein scharfes U-Profil war nicht nur von der Form gegenüber von LiPo's perfekt, sondern es passte auch sehr gut in die leere Stelle hinein, wo sich einst die Standard-Halterung befand. Als Zweites nahmen wir Schaumstoff, der die Akkus innerhalb der Halterung polstern und bei harten Schlägen dämpfen soll. Je dicker die Schicht, desto fester sitzen die Akkus auch. Doch man sollte es nicht übertreiben, sonst kann es schnell passieren, dass man während eines schnellen Akkuswechsels den Schaumstoff mit rausreißt.

Für den Halt brauchten wir nur insgesamt 8 Schrauben und die allein reichen schon aus, dass die gesamte Halterung bombenfest mit dem Chassis verbunden ist. Das Gute ist auch, dass wir keinerlei Bohrungen oder Sonstiges an dem E-Savage Chassis vornehmen mussten. Die Löcher, die voher für die Standard-Akkuhalterung gedacht waren, konnten wir alle problemlos wiederverwenden.

An einer Seite haben wir noch eine kleinere Schaumstoffwand hingebaut, die von zwei Winkeln gestützt werden. Eigentlich wäre die Halterung nun schon fertig, aber sicherheitshalber werden noch 2 Klettbänder um die Akkus befestigt, damit sie nicht nach obenhin rausfliegen können. Doch schon allein die Schaumstoffwände drücken von der Seite so fest, dass man die Bänder garnicht bräuchte. Sicherheitshalber werde ich sie trotzdem verwenden.

U-Profil aus Aluminium:



Zugeschnittene Schaumstoffwände:



Halterung ohne Akku:





Befestigung:






Nach 16. Monaten:

Das alte Brushlesssystem mit den Evolution-Motoren hat einfach nicht zu dem E-Savage gepasst. Also habe ich nach einem neuen Ausschau gehalten. In Foren erstellte ich viele Themen, wo ich mich über gute Motoren und passende Regler informierte. Nach ca. einem Monat beschloss ich schliesslich (nachdem ich alle Ratschläge mir angehört hatte) mir einen Feigao 10L Motor mit einem Mamba Monster Max Regler von Castle Creations zu besorgen. Den Motor sollten angeblich viele E-Savyfahrer benutzen, den  Regler habe ich mir geholt, da ich diesen Motor auch mit 2 Akkus betreiben wollte. Damit es keine Probleme gibt, bin ich auf "Nummer Sicher"gegangen und habe den modernen MMM-Regler gewählt.

Feigao 10L Brushlessmotor:



Mamba Monster Max:




Dies ist (aus meiner Sicht her) die beste Kombination, die man für den E-Savage nur wählen kann. Das Modell hat damit nun eine super Beschleunigung und fantastische Höchstgeschwindigkeit. Der Antriebsstrang ist damit jedoch schon sehr stark ausgelastet und man sollte daher kein Brushlessset einbauen, dass noch stärker ist, als das, welches ich hier nun verwende.
Nach langer Zeit konnte ich endlich wieder sagen, dass alles ganz nach meinen Wünschen her funktioniert. Leider ließ sich das nächste Problem nicht lange auf sich warten... Durch die höhere Geschwindigkeit werden die Antriebswellen jetzt natürlich viel stärker belastet, als sonst immer. Vorallem eine besondere Stelle verträgt dies garnicht, naemlich die, wo sich der Bolzen(-stift) für den Radmitnehmer befindet:



Fazit:

Positiv:
-Gute Beschleunigung (aufgrund "neutralen" Gewichts)
-Sehr guter Topspeed
-beim Sprung gut kontrollierbar
-kommt so gut wie überall durch
-super zum "Angeben"
-zwei Motoren bringen ihn jeden Hang hoch
-Leichter Aufbau
-sehr übersichtliche Anleitung


Negativ:
-Gewicht schaft oft Probleme
-hoher Preis (für Elektro)
-Akkuhalterung eignet sich nicht für 2S Lipo's oder 7-zellige Akkus
-bei falschem Aufkommen überschlägt er sich wie ein "Flummiball"
-Standardchassis hat etwas geringe Bodenfreiheit

In Schulnoten würde ich dem HPI E-Savage eine sehr gute 2 geben. Das Modell erfüllt jegliche Bedingungen für einen echten Monstertruck und ich bin zufrieden damit. Wenn man aber einen Schritt weitergehen und ein Brushlesssystem einbauen möchte, sollte man ein paar Dinge am Chassis doch noch verändern. Eine neue Akkuhalterung ist in dem Punkt nicht schlecht, da man danach eine größere Anzahl an Akkutypen verwenden kann. 


(Geschrieben von Jay)
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