Traxxas E-Revo
E-Revo Erfahrungsbericht

Bilder von E-Revo in Action

Vorwort:

Eigentlich wollte ich einen Tamiya TA-05 IFS, den hatte ich auch schon bei meinem Händler bestellt. Als ich in den Laden kam, um den TA-05 IFS abzuholen, stand da der Traxxas E-Revo auf dem Tisch...der Wagen ist einfach wahnsinn, und innerhalb von 10 Minuten habe ich mich vom TA-05 IFS zum E-Revo umentschieden. Ich weiss dass das völlig unterschiedliche Fahrzeuge sind, aber der Traxxas war einfach voller Innovationen und nicht wieder eine Neuauflage (mit Verbesserungen) eines alten Fahrzeuges!

Allgemeines zum E-Revo:

1. Daten:
Der Radstand ist gegenüber dem Revo 3.3 um einen Zentimeter länger:
Revo 2.5 = 318mm
Revo 3.3 = 348mm
E-Revo = 358mm

Durch den langen Heckspoiler ist er um fast 7 Zentimeter länger als der Revo 3.3:
Revo 2.5 = 495mm
Revo 3.3 = 525mm
E-Revo = 582mm

Obwohl er die gleichen Federn und Dämpfer wie seine Nitro-Brüder verwendet ist er deutlich niedriger:
Revo 2.5 = 264mm
Revo 3.3 = 264mm
E-Revo = 210mm

Ohne Akkus ist der E-Revo zwar nur 4,29kg schwer, mit Akkus sinds dann aber schon deutlich über 5kg. Zum Vergleich: ein E-Savage wiegt ohne Akkus 3,5kg und ist somit um 800g leichter, was man vor allem bei der Beschleuigung merkt.

Die Standard-Bürstenmotoren sind nicht wie sonst üblich nebeneinander montieret, sondern stehen sich gegenüber. Es sind daher nicht zwei gleiche Motore, sondern ein Standard-Titan Motor aus dem E-Maxx und ein Reverse-Titan Motor mit Kohlebürstentiming für Linkslauf.

2. Setup:
Der E-Revo bietet einem schon aus der Packung sehr viele Setup-Möglichkeiten.
Die Spur kann man vorne und hinten über Gewindestanden einstellen, wie auch bei anderen Modellen, das benötigte Werkzeug wird mitgeliefert.
Der Sturz wird nicht wie üblich über die oberen Querlenker durch Gewindestangen eingestellt, da dabei die Stabilität der Querlenker leidet. Der Sturz wird direk am Radträger eingestellt, der Abstand zwischen Radträger und Querlenker ist variabel. Das kann man oben und unten machen, so dass einem kaum Grenzen gesetzt sind. Auch die Spurweite kann man damit theoretisch einstellen, was aber nciht ratsam ist da sie Stabilität der Aufhängung leidet wenn man die Schrauben zu weiter herraudreht.
Die 4 Alu-Öldruckstoßdämpfer haben Gewinde (wie es in dieser Preisklasse Standard ist), damit man die Federhärte einstellen kann. Die lästigen (veralteten) Clips werden überflüssig. Auch die Bodenfreiheit kann damit beeinflusst werden.
Diese kann man jedoch über die "Pushrods" (welche die Umlenker ("Rocker") mit dem unteren Querlenker verbinden) besser einstellen, da diese am Querlenker mehrere Montagelöcher haben. Je weiter nach innen die Pushrods wandern, desto größer ist die Bodenfreiheit. Nebenbei wird auch der maximale Federweg und die Fahrwerkshärte beeinflusst (durch den Winkel der Pushrods).
Natürlich kann man den Doppelservosaver einstellen, um einen Links- beziehungsweise Rechts-Drill auszugleichen beziehungsweise damit die beiden Räder parallel zueinender stehen.
Auch das Über- oder Untersteuern kann man ausgleichen, da die Querlenkter um die Autoquerachse drehbar sind und sich somit anders verhalten.
Sogar die Dämpfer kann man "tunen", indem man die Bodenplatte durch eine mit größeren oder kleineren Löchern ersetzt. Mit kleineren Löchern wird die Dämpfung härter, mit größeren Löchern weicher.


3. Lieferumfang:

Der E-Revo ist in einem cool gestylten Karton, der zwar recht groß ist, angesichts der Chassisgröße aber nicht überdimensioniert. Schutz geben nur vorne und hinten je ein Styroporblock, das ist zwar einfach aber wirkungsvoll. Mit dabei ist ein großer Beutel mit Zubehör, zum Beispiel viel Werkzeug, Rocker, Dämpferfedern, Karosserieklammern, Batteriemontagewinkel (für 6-Zellen-Stickpacks) und Fahrwerkstuningteilen.

Wie von einem RTR-Car zu erwarten ist alles fertig montiert, nur die Traxxas-Akkustecker musste ich noch auf 4mm-Goldkontaktstecker umlöten, da ich dieses System an meinen Akkus verwende. Die Montage der erwähnten Batteriemontagewinkel ist zu empfehlen, da die Akkus sonst in den Akkuschächten herrumrutschen.

Im Gegensatz zu den Heftchen die beispielsweise HPI und Tamiya bieten, legt Traxxas eine farbige Anleitung auf Hochglanzpapier bei, die auch nützliche Abbildungen haben. Bei einem so teuren Chassis finde ich das gut. Einziger Makel ist, dass es nur auf Englisch ist, das ist aber weder bei HPI noch bei Tamiya anders (bei Tamiya kann man lediglich zwischen Englisch und Japanisch entscheiden, HPI gibt es nur auf Englisch). Jedoch liegt eine schwarz-weiß-Übersetzung bei, diese besteht jedoch nur aus zusammengetackerten DIN-A4-Blättern.

Schön ist die Übersicht, welche Teile mitgeliefert werden und wozu man sie überhaupt braucht.


Ebenso optisch sehr schön, wenn auch für einen Fortgeschrittenen nicht wichtig, ist die Abbbildung, mit der man die einzelnen Bauteile zuordnen kann, auch die englischen Fachbegriffe sind nützlich (z.B. bei der Ersatz-/Tuningteilsuche).

 

         

Auch praktisch ist die Abbildung von der Elektronik, da am Fahrtregler die Kabel in einer ungeordneten Reihenfolge austreten. Mit der Abbildung kann man die Kabel aber gut zuordnen.


Verzichtbar wäre die Erklärung des Aufbaus der Antenne gewesen, das ist eigentlich selbsterklärend =)


Sehr praktisch ist die Übersetzungstabelle, die alle möglichen HZ/MR (Hauptzahnrad/Motorritzel)-Kombinationen zeigt. Die Farben zeigen, wie sehr die Motoren belastet werden (rot= starke Belastung, grün=schwache Belastung), die Zahlen geben das Übersetzungsverhältnis an. Besonders die Titan-Motoren sind ja für wenig Belastbarkeit bekannt, man sollte sich also an die Tabelle halten!


4. Erster Eindruck:

Nachdem die 2 Akkus aufgeladen, in den Akkuschächten verstaut und angeschlossen waren kam ich zu ersten Ausfahrt. Der E-Revo geht schon mit 6-Zelligen Akkus sehr gut. Die Beschleunigung ist dank der 2 Motoren sehr gut, obwohl der E-Revo arg schwer ist. Die Höchstgeschwindigkeit ist in Ordnung, wird aber sicher mit den bestellten 7-Zelligen 4600 NiMH Akkus besser werden. Diese haben ja eine um 1,2V höherre Spannung durch die zusätzliche Zelle. Das hohe Gewicht liegt natürlich vor allem an den zwei Motoren und den schweren NiMH-Packs. LiPos besaß ich derzeit noch nicht.

Die Lenkservos (es sind ja 2 verbaut) reagieren für Stock-Servos schnell und haben auch im harten Gelände immer noch genug Kraft um die Räder zu stellen. In Kurven muss man bei einem Setup mit hoher Bodenfreiheit allerdings sehr aufpassen dass der E-Revo nicht umkippt. Auch zu fest bremsen sollte man nicht, sonst macht der E-Revo einen Abflug über die Vorderachse, wie man es von anderen Monstertrucks kennt.

Der E-Revo lässt sich im Sprung sehr gut kontrollieren und gut landen, was sicher auch an der guten Gewichtsbalance sowie dem niedrigen Schwerpunkt liegt. Wegen der sehr großen Abessungen sollte man aber eine breite Rampe haben, damit man die Rampe voll erwischt. Leider bin ich bei einem Sprung nur mit den rechten Rad auf die Rampe und mit dem Linken auf dem Boden geblieben, das hatte natürlich einen ziemlich heftigen Überschlag zur Folge. Am Heck ist dabei das Bauteil mit dem man die Karosseriehalterung und den Heckflügel sowie die Achsschenkelstifte befestigt gebrochen (Bei normalen Chassis würde man dies die Dämpferbrücke nennen, nur hat der E-Revo innenliegende Dämpfer!).


Die nach vorne ungeschützten Pushrods sind bei Einschlägen eines der ersten Bauteile die brechen, jedoch kann man sie dann gleich gegen stabilere und leichtere Alu-Pushrods tauschen.


Hier noch ein Bild von der anderen Seite, so sollte es eigentlich aussehen:


Die besagten Alu-Pushrods waren jedoch schnell bestellt und der E-Revo wieder einsatzbereit.


5. Basis-Tuning:
Im Folgenden wurden Maßnahmen ergriffen, welche jeder E-Revo-Besitzer ergreifen sollte. An manchen Stellen ist man verblüfft was hier für konstruktionsfehler vorliegen, diese lassen sich jedoch meist durch Tuningteile beheben.

Einer der stärksten Mängel sind die Plastik-Gewinderädchen an dem Dämpfern. Wenn der Dämpfer eingebaut ist lassen sie sich nur mit einer Greifzange drehen, das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Daher sind die Alu-Rädchen von Golzen Horizon (Art.Nr. 02255) zu empfehlen, diese lassen sich auch im eingebauten Zustand per Hand verstellen, wie es sein sollte!


Sieht dann fertig so aus:



Weiteres sinnvolles Tuning sind sogenannte "Shock-Socks". Das sind Polyester-Röhren, die die Federn abdecken. Dadurch kommt kein Dreck auf die Dämpferstangen und somit nicht ins Öl, wodurch man sich das Reinigen der Dämpfer weitgehend spar. 4 Stück kosten rund 7€.

Die Socke an sich:


Wieder im Auto verbaut kann jetzt kein Dreck mehr in den Dämpfer gelangen:



Soweit zu den grundlegenden sinnvollen Tuningmaßnahmen. Doch auf Dauer war die Power der Titan-Motoren nicht ausreichend, es musste etwas stärkeres her!

5. Brushless-Motoren:
Ich habe mich hierbei für einen Feigao 9XL Motor im Kombination mit einem Castle-Creations Mamba Monster Max Regler entschieden. Als Übersetzung wurde 17/54 (Standard: 19/68) gewählt.

Zunächst musste dafür jedoch die Motoraufnahme für 2 Motoren entfernt und durch eine "Single Motor Mount" (Also eine Einzelmotor-Aufnahme) ersetzt werden.

Der ursprüngliche Zustand


Dieses Bild bietet sich wenn man die Hauptzahnradabdeckung abnimmt



Nun müssen nur die beiden Motoren von der Adapterplatte abgeschraubt werden, dies ist eigentlich selbsterklärend.
Nachdem beide Motoren ausgebaut waren, sieht der Innenraum ziemlich leer aus


Nach der Demontage des Hauptzahnrades lässt sich die 2-Motoren-Motorplatte entfernen...


...und die neue für nur einen Motor anbringen. Nun muss lediglich das Hauptzahnrad wieder aufgesetzt sowie der Motor montiert und die neue 1-Motor-Hauptzahnradabdeckung montiert werden (Achtung, muss separat zur Single Motor Mount bestellt werden!)




Nach 5 Monaten

Mittlerweile ist der Feigao 9XL-Motor sowie der Mamba Monster Max Regler angekommen und natürlich verbaut worden. Der erste Fahreindruck war überragend, so viel hätte ich mir von einem Chinamotor für nur 45€ nicht erwartet. Bis zu mittlerer Geschwindigkeit sind Wheelies machbar, die Top-Speed liegt bei rund 60km/h, was für einen Offroader mehr als genug ist. Dennoch ist das Fahrzeug im Gelände und beim Springen kontrollierbar. Mit der von mir gewählten Übersetzung arbeitet der "Chinakracher"-Motor jedoch am Limit, wenn das Gelände zu hart oder die Wheelies zu viele werden wird er sehr warm. Durchgehalten hat er aber dennoch immer. Durch den Kaufpreis von nur 45€ gehe ich das Risiko eines Schadens auch ein


Nach 7 Monaten

Da nun wiederum eine Reise nach Portugal anstand, wo es ja bekanntlich ein paar Grad mehr hat als hier (40 an der Zahl, im Schatten), musste ein solider Ersatz für den Feigao 9XL her. Während der Feigao 10L in Jays E-Savage sehr gut arbeitete, hatte der 9XL im schwereren E-Revo bei hohen Außentemperaturen immer mehr zu kämpfen.
Somit wurde ein "HPI Flux Tork 2200KV" bestellt, welcher bis auf das Gehäuse ein CastleCreations 2200KV ist. Der Flux Tork ist jedoch aus den USA günstig zu bekommen und hat auf dem Gehäuse größere Kühlrippen. Diese machen den Einbau etwas problematisch, da die Abdeckung der Kabeldurchfühung der Empfängerbox kaum mehr passt. Zumindest kann man diese nicht bei eingebautem Motor demontieren. Ist aber ja auch nur selten nötig.
Direkt nach dem Einbau fand natürlich eine Probefahrt statt, der Unterschied war größer als ich anhand der Daten erwartet hätte. Da durch die angepasste Übersetzung die Höchstgeschwindigkeit nun bei "nur" rund 70km/h lag (Hätte ich die Feigao-Übersetzung gewählt wären knapp 80 km/h rausgekommen, was für einen Offroader sinnlos ist) war vor allem der Drehmomentschub gewaltig. Besonders bei Halbgas merkte man den Unterschied zwischen den beiden Motoren stark, der Tork hat deutlich mehr Power zu bieten. Auch wurde trotz der Auslegung auf die gleiche Geschwindigkeit (laut Rechentabellen) eine deutlich höhere Geschwindigkeit erzielt, da im Ggensatz zum Feigao der Flux Tork die versprochenen Werte erreicht. Das soll aber keine Abwertung des Feigao sein, man muss eben nur etwas weniger Leistung erwarten als versprochen wird.

Im Urlaub wurde der E-Revo eine Woche durch das portugiesische Gelände geprügelt ohne einen Schaden zu erleiden. Der Spaßfaktor ist nun toll, weitere Modifikationen an der Motorisierung werde ich vorerst nicht vornehmen. Die Betriebskosten sind auch denkbar niedrig, Ersatzteile werden fast nie benötigt, Verschleißerscheinungen gibt es kaum und ein neuer Satz LiPos kostet auch nur rund 50€. Zippy Flightmax 2s1p 5000mAh sind meine aktuelle Wahl, von Turnigy rate ich aufgrund der Abmessungen eher ab.

Mal sehen wann ein neues Projekt auf mich zuklommt...wenn dem so ist, werde ich es hier Berichten!

(geschrieben von Moritz)
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